Ein plötzlicher Haarverlust verändert das Aussehen und die Wirkung eines Menschen auf  Andere in kurzer Zeit und zeigt sehr oft die Folgen einer Krankheit an.

Durch die Krankheit (z.B. Krebs) ist die Person in ihrer Gesundheit und ihrem Selbstbewusstsein sehr angeschlagen und schwach, die wenigsten möchten sich in dieser Phase der Öffentlichkeit zeigen. Der dazu kommende Haarverlust ist eine „Zur Schaustellung“ und für die meisten Betroffenen sehr dramatisch.

 

Es besteht u.a. die Gefahr, dass sich die Mitmenschen irritiert verhalten und die betroffenen Personen  anstarren. Manchmal werden auch aus Neugier Fragen gestellt, welche man in dem Moment nicht gerne beantworten möchte.

Haarausfall bei Chemotherapie ist eine der dramatischsten Formen des plötzlichen Haarausfalls und im Folgenden will ich meinen Schwerpunkt auf diese Form legen

 

Haarausfall bei Chemotherapie

Egal, wie groß das Selbstbewusstsein ist, kaum jemand übersteht die Krankheit ohne Perücke oder Kopfbedeckung, denn die Haare sind ein wichtiger Bestandteil der körpereigenen Integrität. Diese verändert sich auch durch die Angst vor der Krankheit und der Chemotherapie. Der Kampf gegen den Krebs steht den Betroffenen an manchen Tagen auch im Gesicht geschrieben. Es gibt unterschiedliche körperliche Defizite aufgrund der Erkrankung, umso wichtiger ist es für die Heilung einen Teil des bisherigen Lebens -wenn auch eingeschränkt - fortführen zu können.

 

Nach Diagnosestellung und Entscheidung zur Chemotherapie mit prognostiziertem Haarausfall sollten Betroffene eine Beratung im Perückenstudio angehen. Durch eine kostenlose Aufklärung über den Tragekomfort, dem unterschiedlichen Monturenaufbau und die Wahl von Kunsthaar oder Echthaar wird der Person die Entscheidung für eine Perücke leichter gemacht. Ein professioneller Haarersatz ermöglicht, dass niemand den Haarausfall erkennt und stellt die Krankheit zumindest optisch in den Hintergrund. Zur Perfektion gibt es auch Augenbrauen aus Echthaar, welche durch das Aufkleben eine Haltbarkeit von ca. 10 Tagen haben und immer wieder neu angewendet werden können. Auch mit Wimpern ist dies möglich.

Im Perückenstudio sollte vorbereitend über das durch den Haarausfall veränderte Erscheinungsbild gesprochen werden. Oft ist es sinnvoll, vorher die Haare kurz zu schneiden, was vor allem den Vorteil hat, dass die Veränderung durch den kompletten Haarverlust weniger dramatisch ausfällt.

 

Ähnlich ist die Wahl der Haarlänge von der Perücke, wenn nach Abschluss der Krebsbehandlung schneller wieder ein „Normalzustand“ des Eigenhaares erreicht wird.

Das sorgfältige und professionelle Vermessen des Kopfes ist sehr wichtig.

Es ist entscheidend für den  Tragekomfort der Perücke, damit die Kopfhaut nicht irritiert wird. Auch die Frage nach Allergien ist nicht unerheblich: z.B. wenn die Kundin aus Angst, den Haarersatz zu verlieren, Klebestreifen verwenden möchte oder Situationen ausgesetzt ist, in denen Zug auf die Perücke ausgeübt wird (z.B. kleine Kinder…). Es gibt Monturen mit Silikoneinsätzen, welche einen antirutsch- Effekt haben.